Beate Petersen eröffnet die Generalversammlung 2025

Generalversammlung am 28. Juni 25 im Stadtsaal in Wetter/Ruhr

Gut besuchte Generalversammlung 2025 in Wetter/Ruhr

Gut einhundert Genoss*innen haben sich bei bestem PV-Wetter im Stadtsaal getroffen. Im Vorprogramm und der Hauptversammlung herrschte eine kritisch konstruktive Atmosphäre.

Nachhaltig Handeln

Die AG „Nachhaltig Handeln“ eröffnete das Vorprogramm mit Ihrem Motto. Gemeint ist damit kein neues Geschäftsmodell mit Ein- und Verkauf, wie Rolf Weber meinte. Gemeint ist vielmehr, wie wir persönlich nachhaltig handeln können. Hierzu will die Gruppe zukünftig allen BEG-58-Mitgliedern Aktionen des gemeinsamen nachhaltigen Handelns anzubieten. Beispiele könnten sein: gemeinsamer Ausflug mit Nutzung des ÖPNV oder gemeinsames vegetarisches Kochen. Das konkrete nachhaltige Handeln einzelner Mitglieder wurde anschließend vorgestellt:

  1. Rolf präsentierte seinen „Weg zur Abschaffung des Autos“. Auch während seiner Berufstätigkeit in Dortmund und den vielen Terminen die er für unsere BEG-58 wahrgenommen hat kam er immer pünktlich zu seinen Terminen.
  2. Wie könnte „Glücklicher Wohnen“ aussehen? Holger Rüsberg zeigte an seinem Beispiel wie man in der Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind, sich verkleinern kann und dabei glücklich(er) und zufrieden(er) ist. Leitend für sein Handeln waren die Ideen des Postwachstumsökonomen Niko Paech: „Es entspricht ökonomischer Logik in Reinform, sich klug jenes Ballasts zu entledigen, der Zeit, Geld, Raum und ökologische Ressourcen beansprucht, aber nur minimalen Nutzen stiftet.“
  3. Joachim Schröer zeigte anhand der „Nachhaltigen Konsumpyramide“ wie er nach seinem Berufsleben beginnt „auszumisten“. Überflüssiges weggeben, lokal einkaufen, Second Hand Objekte kaufen, Tauschen, Teilen, …

Zum guten Schluss hat Joachim Schröer über https://www.mentimeter.com noch bei den anwesenden Mitgliedern nachgefragt, was sie mit nachhaltigen Handeln verbinden. Diese Möglichkeit wurde reichlich genutzt. Es ergaben sich zwei Favoriten: „Radfahren“ und „Wiederverwendung“.

Wer bei der Gruppe mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen zum nächsten Treffen am Montag, den 22.09.2025 um 17.30 Uhr im raum Café in der Wiesenstr. 2 in Witten, teilzunehmen.

Holger Rüsberg präsentiert zu "Glücklicher Wohnen"
Holger Rüsberg präsentiert zu „Glücklicher Wohnen“


Aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen Strommarkt

Den 2. Schwerpunkt des Vorprogramms bildeten die Betrachtungen von Peter Modrei zu den aktuellen Entwicklungen und möglichen zukünftigen Szenarien bei der Stromversorgung in Deutschland.
Die Erneuerbaren haben einen hervorragenden Aufschwung, auch dank unserer Arbeit, in den letzten Jahren hin gelegt. Fast 2/3 des Stroms kamen 2024 von ihnen. Die Ungleichzeitigkeit von der Erzeugung aus EE und der Bedarf der Konsument*innen ist zu lösen. Speicherkapazitäten (Batterien, Pumpspeicher, Wasserstoffspeicher, …) sind wichtig und werden ausgebaut. Der Speichermarkt ist mit großer Dynamik von den großen Playern am Energiemarkt in den Fokus genommen. Große Gewinnmargen winken! Jedoch nur den Akteuren, die schnell und sehr groß bauen können.
Wie wird die neue Bundesregierung, insbesondere die neue Ministerin Reiche (ehemalige Managerin der Westenergie) die politischen Rahmenbedingungen verändern? Dies alles hat große Auswirkungen auf unser Geschäftsmodell. Die Stunden, in denen unsere Anlagen runter geregelt oder abschaltet werden, weil zu viel PV Strom im Netz ist, nehmen zu. Wir beobachten dies genau und verändern unser Handeln dementsprechend.

Peter Modrei mit einem dicken Stromkabel
Peter Modrei erläutert die Entwicklungen am deutschen Strommarkt

Generalversammlung 2025

Die Generalversammlung wurde von der Aufsichtsratsvorsitzenden Beate Petersen eröffnet. Nach einer Gedenkminute für die im letzten Jahr verstorbenen Genossen und Sympathisanten der BEG-58 und dem ausdrücklichen Dank an alle aktiven Genossinnen wurde die Leitung an den Vorstandsvorsitzenden Peter Modrei übergeben. Peter begrüßte die Anwesenden und freute sich über die rege Teilnahme. Die wirtschaftliche Jahresbilanz der BEG-58 ist proportional zur Sonneneinstrahlung. 2024 war mit ca. 98 % die geringste Einstrahlung seit bestehen der Genossenschaft. Dies wirkt sich dementsprechend auf die gezahlten Vergütungen aus. Geschickte Investitionen, günstiges Bauen durch Mitmach PV, kostengünstiges Einkaufen der Materialien, aufmerksamer Betrieb und Wartung der bestehenden Anlagen, günstige Kredite für die neuen Anlagen durch die Genossinnen führten dennoch zu einem akzeptablen positiven Jahresergebnis.
Herausragend im letzten Jahr war die Inbetriebnahme der S 145 unsere ersten Freiflächenanlage. Sie und die weiteren gebauten Anlagen erhöhten unsere installierte Leistung von fünf auf sieben Megawatt. Möglich ist dieses alles nur durch die mehr als 80 Aktiven, die planten, bauten, reparierten, abrechneten, präsentierten und vieles mehr. 9000 unentgeltlich geleistete Arbeitsstunden, das entspräche sechs Vollzeitstellen (1500h/Jahr). Dafür dankte er ganz besonders im Namen des gesamten Leitungsteams und der Genossenschaft.
Martin Bergmann, unserer Vorstand mit der wirtschaftlichen Fachexpertise, erläuterte den Jahresabschluss 2024. Hohe Investitionen, ca. 2 Mio. € erweiterten unseren Solarpark enorm. Der Jahresüberschuss verringerte sich jedoch aufgrund der oben genannten Gründe etwas. Ausführliche Erläuterung der Zahlen, Klärung der Nachfragen führten zu den Beschlüssen. So wurde nach kurzer Diskussion mehrheitlich eine Dividende von 2,4% festgelegt. Das erste mal weniger als drei Prozent; entsprechend der Einstrahlung unter 100 %. Vorstand und Aufsichtsrat wurden nach Antrag für Ihre Arbeit entlastet und ihnen für die geleistete Arbeit gedankt. Der Jahresabschluss kann auf unserer Homepage eingesehen werden.

Für die Wahlen zum Aufsichtsrat stellten sich die Bewerber*in Annette Littmann (Folgebewerbung), Rudolf Lüneburg und Christian Schulz vor. Sie wurden mehrheitlich für drei Jahre in dieses Gremium von der Versammlung gewählt.
Den Abschluss der Versammlung bildete der Ausblick durch Peter. In 2025 bauen wir weitere neun Anlagen, davon ist die erste schon in Betrieb. Aufgrund der Zunahme der Stunden mit negativem Preis werden wir unsere Wirtschaftlichkeitsberechnung anpassen müssen. Für die weitere Planung einer zweiten Freiflächenanlage in Witten wurde der Aufstellungsbeschluss durch den Rat der Stadt Witten im Juni 25 einstimmig gefasst, wir planen weiter, können aber aus der Realisierung aussteigen, wenn sich das Projekt als wirtschaftlich nicht darstellbar erweisen sollte.
Peter beendete die Versammlung mit dem genossenschaftlichen Motto: „Gemeinsam schaffen, was ein Einzelner nicht kann.“ Die Anwesenden ließen sich die angebotenen Köstlichkeiten und Getränke beim regen Austausch schmecken.

Die Aufsichtsratsvorsitzende Beate Petersen eröffnet die Generalversammlung 2025
Die Aufsichtsratsvorsitzende Beate Petersen eröffnet die Generalversammlung 2025

Josef Quanz