Erneuerbare Energien reichen nicht

Ein Vortrag mit dieser Überschrift wurde auf der letzten Generalversammlung vorgestellt. Eines der Ergebnisse: Hier werden in Zukunft Mitglieder über ihre Erfahrungen zu dem neu gewählten Thema „Nachhaltig handeln“ berichten. Wer hat eigene Erfahrungen, die gerne geteilt werden könnten? Wir freuen uns auf die Kontaktaufnahme unter NachhaltigHandeln@beg-58.de.

Uns leiten dabei folgende Ideen:

  • „Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm“ (Lucius An-naeus Seneca)
  • „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jeder-manns Gier“ (Mahatma Ghandi)
  • „Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig benötigt“ (Nico Paech)“

Nachhaltig handeln – für eine Kultur des Genug und einen Fokus auf das Wesentliche

Quer durch die Geschichte der Menschheit wussten schon schlaue Geister, dass die Gier, also das „mehr haben wollen“, der Feind der Genügsamkeit und letztendlich der Lebenszufriedenheit ist. Wir Menschen vergleichen uns häufig mit anderen, und beziehen vordergründig Befriedigung und Selbstbestätigung daraus, bei diesem Vergleich besser da zu stehen, auch gerade in Bezug auf Besitz. 

Für mich ist ein grundlegendes Prinzip nachhaltigen Handelns und speziell des nachhaltigen Konsums in unserer Wohlstandsgesellschaft, nur die Dinge zu erwerben, die man auch wirklich benötigt.

Diese Beschränkung auf das Wesentliche ist viel einfacher gesagt als getan, gerade wenn die Werbung einem auf Schritt und Tritt attraktive Schnäppchen und Deals anbietet oder im Bekanntenkreis wieder jemand zeigt, was sie oder er gerade tolles erworben hat. Nichtsdestotrotz habe ich für mich persönlich herausgefunden, dass ich wirklich gut mit weniger Dingen klar komme und dies mein Leben häufig sogar einfacher macht.

Wenn ich dann doch etwas Neues erwerben ‚muss‘, so habe ich bisher versucht, dafür mindestens ein Teil aus meinem Fundus zu ‚entsorgen‘, um meinen Besitz an Dingen nicht noch zu vergrößern. Seit Anfang dieses Jahres habe ich mir sogar zur Regel gemacht, dann auch noch möglichst ein weiteres Teil zu „entsorgen“, mit Fokus auf die Dinge, die ich über längere Zeit nicht gebraucht habe.
Wenn ich davon spreche, Dinge zu ‚entsorgen‘, so meine ich damit, sie möglichst einer weiteren Verwendung zuzuführen, ob durch Verkauf oder Verschenken (z.B. bei Kleidung oder Büchern).
 
In einem zweiten Schritt versuche ich dann meine verbleibenden Dinge möglichst lange zu verwenden, bevor ich sie durch neue ersetze, auch wenn sie vielleicht nicht mehr der neuesten Mode bzw. Technik entsprechen. Dafür versuche ich, Produkte auszuwählen, die eine möglichst lange Lebensdauer ermöglichen, was letztendlich häufig auch günstiger ist.

Dieses Prinzip versuche ich möglichst umfassend anzuwenden, z.B. bei Kleidung (keine „fast-fashion“) oder anderen Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Auch kann man Dinge häufig noch einer zweiten Verwendung zuführen bzw. direkt selbst gebrauchte Dinge erwerben.
 
Dieses Vorgehen mag sich ungewohnt anhören, aber es ist definitiv einen Versuch wert und nach meiner Erfahrung nicht nur für die Umwelt sondern auch für einen selbst ein Gewinn!

Joachim Schröer